Magento 2: So wird Ihre Migration zum Erfolg

Höhere Stabilität, Performance und Skalierbarkeit – das alles verspricht Magento 2. Doch der Umzug zur neuen E-Commerce-Lösung ist komplex. Wie er gelingt, lesen Sie hier.

Der Umstieg auf Magento 2 lohnt sich. Denn die E-Commerce-Lösung, die seit Ende 2015 auf dem Markt ist, verspricht Entwicklern höhere Stabilität, Skalierbarkeit und Performance für ihre Online-Shops. Die Ladezeiten sind um 50 Prozent kürzer geworden. Das erlaubt bis zu 10.000.000 Views und 90.000 Bestellungen pro Stunde – und entspricht einer Performance-Steigerung von über 25 Prozent im Vergleich zum Vorgänger Magento 1.

Möglich wird die Performancesteigerung unter anderem durch die voneinander unabhängige Skalierbarkeit des Frontends und Backends. Es lassen sich komplexe Hostingumgebungen realisieren, die eine optimale Lastverteilung ermöglichen. Auch Checkout und Order Management kann der Entwickler auf eigenständige Datenbanken auslagern, um Stabilität und Performance des Shops weiter zu erhöhen. Es gibt zudem eine Testing-Suite, mit der Entwickler ihren Code testen und so die Qualität einfacher sichern können; das kann böse Überraschungen im Livebetrieb verhindern.

Magento 2 mit Mobile-First-Konzept

Und es geht weiter mit Vorteilen: Das Mobile-First-Konzept des Frontends verbessert die Voraussetzungen, dass Shops mit Magento 2 auf allen Endgeräten optimal dargestellt werden. Auch das überarbeitete Admin-Panel lässt sich mit Smartphones und Tablets per Touchscreen bedienen. Magento reagiert damit auf die Tatsache, dass mittlerweile über 50 Prozent der Internetnutzer mit mobilen Geräten unterwegs sind – wenn auch nur bei der Produkt-Recherche.

Herausforderung: Umstieg auf Magento 2 ist 20 Prozent komplexer als ein Versionsupdate

Doch ganz so einfach ist der Wechsel auf Magento 2 nicht. Der Hersteller Magento selbst geht davon aus, dass der Umstieg rund 20 Prozent aufwendiger ist als ein normales Versionsupgrade.

Woran das liegt? Daran, dass es sich eben nicht um ein Update handelt, sondern um eine neu konzipierte E-Commerce-Lösung mit State-of-the-Art-Technologie. Magento setzt nicht nur auf einen neu entwickelten Applikationskern mit zeitgemäßem Architekturmuster und Best-Practice-Lösungen, sondern auch auf moderne Technologien und Frameworks wie jQuery, HTML5, Full-Page-Caching mit Varnish 4 und PHP 5.6 bzw. PHP 7. Die Schattenseite: Eine 100-prozentige Abwärtskompatibilität ist unmöglich, anders als bei einem klassischen Versionsupdate. Das macht die Migration komplex.  

Kein Problem: Magento-Werkzeug ermöglicht automatische Datenbank-Übertragung

Magento lässt Anwender beim Umstieg auf Magento 2 nicht im Regen stehen. Der Hersteller bietet einen Migration-Guide und ein Tool für die Datenbank-Migration an. Mit diesem Werkzeug lassen sich Artikel-Informationen, Kategorien und Systemeinstellungen in die neue Datenbankstruktur von Magento 2 automatisch übertragen. Es besteht auch die Möglichkeit, Produkt- und Kundendaten aus externen CRM- und ERP-Systemen zu importieren. Empfehlenswert ist allerdings, die Übertragung abschließend manuell zu überprüfen.

Generell gilt bei der Migration: Je besser die Magento-1-Plattform aufgesetzt ist, desto niedriger der Aufwand. Umgekehrt steigt der Aufwand, wenn die Programmierung der alten Installation unsauber und verschachtelt ist. Dann ist komplizierte manuelle Anpassung gefragt.

Problem: Design und Templates automatisch migrieren

Etwas komplizierter wird es, wenn der Shop-Betreiber sein Design auf Magento 2 übertragen möchte. Denn Magento 2 nutzt neue Coding-Standards und setzt beispielsweise bei der Entwicklung von CSS-Dateien auf die Stylesheet-Sprache Less. Bei JavaScript-Komponenten kommt jQuery als Framework zum Einsatz. Nutzt der bestehende Shop diese modernen Technologien bislang nicht, ist eine automatisierte Migration nicht möglich. Stattdessen ist viel manuelle Arbeit gefragt.

Ähnliches gilt für Extensions von Magento 1. Sie sind mit Ausnahme einiger Enterprise-Module nicht mit Magento 2 kompatibel. Denn geändert hat sich nicht nur die Struktur, mit der Erweiterungen aufgebaut sind, sondern auch die Abhängigkeit zum Magento-Core. Deshalb ist auch hier viel manuelle Arbeit nötig, um bestehende Module für Magento 2 anzupassen.

Unterstützung bei der Migration

Es gibt allerdings Lösungen, mit denen sich bei der Migration der Extensions und Templates die Basisarbeiten weitgehend automatisch erledigen lassen – etwa die Umstrukturierung der Dateistruktur oder die Anpassung von Klassennamen. Sind wünschen Beratung und Unterstützung bei der Magento-Migration? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf!

Shop-Betreiber sollten bald umsteigen

Stressen lassen müssen sich Shop-Betreiber mit der Migration zwar nicht. Magento weiß, dass der Umstieg mit viel Aufwand verbunden ist und versorgt Version 1 noch ca. zwei Jahre mit kritischen Sicherheitsupdates und Patches. Es bleibt also genügend Zeit, um die Migration auf Magento 2 zu planen und ohne Zeitdruck durchzuführen. Doch 2018 sollte der Umzug dann auch spätestens stattfinden – ohne Sicherheitsupdates wäre ein veralteter Online-Shop dann zunehmend ungeschützt. Außerdem gilt: Wer mit seinem Shop konkurrenzfähig bleiben will, sattelt am besten schon jetzt auf Magento 2 um. Höhere Leistung und bessere Technologie sind überzeugende Argumente für anspruchsvolle Shop-Betreiber.